Der CO2-Fußabdruck ist ein Maß, das beziffert, wie hoch der CO2-Ausstoß ist, der beispielsweise durch ein Unternehmen freigesetzt wird. 2022 haben wir einen Ausstoß von circa 64.993 t CO2 verursacht. Bei rund 803.524 Küchen bedeutet das knapp 81 kg CO2 pro Küche. Die vorliegende Treibhausgasbilanz von 81 kg CO2 weist hierbei die Emissionen aus, welche im direkten Zusammenhang mit der eigenen Wertschöpfung des Unternehmens entstehen. Für uns ist es immer noch zu viel. Deswegen verfolgen wir eine breite Nachhaltigkeitsstrategie, die eine Verbesserung der CO2-Bilanz zum Ziel hat.
Übrigens: um das Pariser 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, darf jeder Deutsche zukünftig nur noch 1.000 kg CO2 pro Jahr verursachen. Es liegen also noch einige Anstrengungen vor uns – und wir möchten unser Bestmögliches beisteuern!
Um produzieren zu können, wird immer Energie benötigt werden: Maschinen brauchen Strom und Menschen brauchen zum Beispiel einen gut ausgeleuchteten Arbeitsplatz, um gesund und ergonomisch zu arbeiten. Wir gewinnen einen Teil des Stroms, den wir für unsere Geschäftstätigkeit benötigen, aus regenerativen Energien. Derzeit haben wir auf dem Dach des Werkes IV eine Photovoltaikanlage installiert ebenso eine weitere Anlage ähnlicher Größe auf einem Verwaltungsgebäude – und diesen Anteil an eigener sauberer Stromerzeugung haben wir nun aber nochmals deutlich ausgebaut: Die gesamte Dachfläche des Werkes III ist mit einer Photovoltaikanlage der neusten Generation ausgestattet worden. Diese Anlage verfügt über eine Leistung von mehr als 2.300 kWp – was den Strombedarf von mehr als 400 Einfamilienhäusern deckt, in unserem Fall aber der Selbstversorgung dient: Rund 50 % des Strombedarfs des Werkes III wird über die Anlage gedeckt. Im Sommer 2024 ist die Anlage in Betrieb genommen worden.
In der kalten Jahreszeit werden unsere Gebäude mit Holzabfällen beheizt; für die milderen Monate nutzen wir die Abwärme unserer Druckluftkompressoren als Heizquelle. In solchen Druckluftkompressoren wird Luft komprimiert und es entsteht Hitze. Die Abwärme, die aus Reibung und Verdichtung entsteht, nutzen wir, um sie in unsere Heizkreisläufe einzuspeisen. Würden wir die Abwärme nicht nutzen, würde sie einfach an die Luft abgeführt werden. Damit erzielen wir einen doppelten Effekt: auch das Heizungswasser wärmt sich auf. Um unsere Gebäude zu heizen, müssen wir also keine zusätzlichen Energieträger verbrennen.
Über 90.000 t Holzabfälle fallen jährlich an. Diese Abfälle werden selbstverständlich nicht entsorgt, sondern auf verschiedene Arten weiterverwendet. Nicht mehr nutzbare Abfälle werden also bei uns sinnvoll weiterverwertet: Statt mit nicht nachwachsenden Rohstoffen wie Öl, Gas oder Kohle zu heizen, kommt bei uns der nachwachsende Rohstoff Holz zum Einsatz. Dies ist eine äußerst nachhaltige Nutzung unserer Produktionsabfälle. Zum Beispiel dienen sie dazu, unsere gesamten Produktionsflächen und die Verwaltungen der Werke I, II, III und V, und damit über 400.000 m2, zu beheizen, vor allem im Winter.
In unseren Hochregallagern produzieren wir Strom und reduzieren gleichzeitig den Verbrauch. Unser Hochregallager im Werk I hat zum Beispiel über 27.000 Palettenstellplätze. Um dort Paletten ein- und auszulagern sind 14 vollautomatische Regalbediengeräte im Einsatz. Diese sind den ganzen Tag in Bewegung. Wenn solch ein Bediengerät eine Last von oben nach unten befördert, dann machen wir uns die Schwerkraft zunutze: Wir nutzen beim Bremsen und Abwärtsfahren die Motoren der Regalbediengeräte als Dynamos und erzeugen dadurch Strom.
Die beste Verpackung ist jene, die nicht produziert wird. Wir verzichten in allen Bereichen, wo es technisch möglich ist, gänzlich auf eine Verpackung. Damit der Schutz der Waren trotzdem gewährleistet ist, benutzen wir Kreislaufsysteme. Gemeinsam mit unseren Lieferanten werden fast alle Fertigungsmaterialien in solchen Mehrwegverpackungen angeliefert. Die Beschläge, von denen wir täglich viele Tausende benötigen, um etwa Schubkästen und Auszüge zu fertigen, kommen in Trays, also in Kisten, zu uns, statt in Einwegkartons angeliefert zu werden. Sie haben eine Lebensdauer von vielen Jahren und sparen somit Einwegverpackungen.
Ein großer Teil des Abfalls und Ausschusses lässt sich vermeiden; ein gewisser Abfallanteil wird jedoch immer anfallen. Ziel unseres umfassenden Entsorgungskonzeptes ist es, die anfallenden Abfälle möglichst sortenrein zu erfassen. Damit dies über alle Werke standardisiert funktioniert, hat nobilia alle Abfallfraktionen definiert und ein Farbleitsystem eingeführt. Durch das System wird allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verdeutlicht, welche Abfälle in welches Behältnis zu entsorgen sind. Die hierdurch entstehenden Abfallfraktionen werden anschließend von zertifizierten Entsorgern übernommen. Hierdurch erreichen wir eine Recyclingquote von weit über 60 %.